Buddha Statue für den Garten

Artikel von Divyam de Martin-Sommerfeldt

Buddha im Wu Wei Garten
Buddha im Wu Wei Garten

 Die Bedeutung der Buddha Statue für den Garten der WuWei Schule
- Vortrag zum Geschenk anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Schule Wu Wei Tai Chi & Qi Gong, Hamburg-Othmarschen, Inhaber Jan Leminsky.
Die Statue ist ein Geschenk der Schüler der Schule WuWei und Divyam de Martin-Sommerfeldt Dozent und Freund von Jan Leminsky.


Divyam beim Vortrag
Divyam beim Vortrag

Der wunderschöne Garten der Schule WuWei ist jetzt noch dekorativer, in Form einer Buddha-Statue, gestaltet. Eine Buddha-Skulptur ist das idealisierte Abbild eines Menschen, der die Erleuchtung bzw. die Befreiung von ständigem Leiden erlangt hat. In diesem Zusammenhang sei Siddhartha Gautama (Buddha Shakyamuni*) erwähnt, s.u. Nach Überlieferungen handelt es sich um eine wahrscheinlich historische Persönlichkeit, die nach unserer Zeitrechnung ca. 400-500 Jahre v. Chr. lebte. Es gibt auch Statuen von anderen Buddhas, wie zum Beispiel Buddha Maitreya* oder Avalokiteshvara*. Ebenso existiert auch das Abbild eines weiblichen Buddha, das der sehr beliebten Grüne Tara*.
Der Buddha im Garten der Hamburger WuWei Schule für Tai Chi und Qi Gong in Hamburg-Othmarschen ist Buddha Shakyamuni, Begründer des weltweit verbreiteten Buddhismus. Diese Statue soll dazu inspirieren, es Buddha gleichzutun sowie den Buddhisten anhalten, die eigene buddhistische Praxis individuell umzusetzen, siehe unten*.

Wir sehen den Buddha im WuWei-Garten in der Meditationshaltung. Beide Hände liegen zusammen und haben die Bedeutung ‚Meditatives-Gleichgewicht’ oder auch ‚Die Geste der Meditation’. Die rechte Hand liegt in der linken Hand. Rechts steht für ‚Methode’ und Links für ‚Weisheit’ oder ‚Männlich/Weiblich’. Die Beine sind in der ‚Lotushaltung’ oder dem ‚Vajrasitz’ dargestellt, was ebenfalls für ‚Meditation’ und ‚Stabilität’ steht. Da es sich bei Buddha um ein erleuchtetes Wesen handelt, ist auf dem Kopf die ‚Ushnisha’ zu sehen, was ‚Weisheit’ und ‚Offenheit’  symbolisiert. Buddha wird bewusst auf einem Lotusthron sitzend gezeigt. Dies versinnbildlicht, dass aus Wasser und Schlamm eine wunderschöne Lotusblume erwächst. Ebenso ist der Geist eines fühlenden Wesens imstande, sich zu entwickeln und in der Buddhaschaft zu entfalten. Der Buddha trägt die Mönchsrobe, sie symbolisiert das bescheidene Leben in maßvoller Askese, soll sie doch lediglich den Körper wärmen, kühlen, vor Insekten schützen und aus Anstand bedecken. Ursprünglich wurde sie aus den Flicken von Stoffen, die niemand mehr verwenden wollte, zusammengenäht.

 

 Die Buddha-Figur wurde von Jan Leminsky sorgfältig mit hellen Steinen umrahmt und hinter die Skulptur hat er Bambus gepflanzt. Jan zeigt hier wieder seinen ausgeprägten Sinn für einen schön gestalteten Garten und im Besonderen die Wertschätzung für die Buddha-Statue.

Warum aber sollte Jan Leminsky, Tai Chi-Lehrer und Gründer der WuWei, für seinen  Garten speziell ein Abbild des Buddha Shakyamuni und nicht das eines anderen  erhalten? Dieser Buddha steht für asiatische Kultur, die immer stärker Einzug in das westliche Leben hält, wie auch die Künste Tai Chi und Qi Gong. Der Buddha repräsentiert Meditation und Ruhe, setzt einen Akzent im ästhetisch gestalteten Garten der Schule und trägt zum Wohlfühlen an diesem Ort bei.

Tai Chi Chuan (Taijiquan)*  wird oft auch ‚Meditation in Bewegung’ genannt und Qi Gong (Qigong)* ist schon durch einige Qigong-Systeme, in denen Meditation eine Rolle spielt, bekannt. Beide Künste können durch ihre meditativen Bewegungen dorthin führen oder darauf vorbereiten. Der Geist wird ruhig und besonnen. Die Wahrnehmung der äußeren Welt wird intensiver und differenzierter, Oberflächlichkeit lässt nach. Das gilt für beide Bewegungssysteme aus China. Wir erkennen, es gibt  eine Verbindung zwischen der Symbolik der Statue und den vorgenannten Künsten.

Bisher haben sich alle Schüler während meines Qi Gong-Unterrichts im Garten an der Buddha-Statue erfreut. Ich wünsche, dass es allen Besuchern des Gartens ebenso ergeht.

Dir Jan, weiterhin viel Freude beim Führen deiner Schule und viel Spaß am schönen Garten, in dem du voller Leidenschaft immer und immer wieder puzzelst.

 

Buddha Sakyamuni-     Maitreya-     Avalokiteshvara-     Grüne Tara

 

Info Anhang:

 

*Buddha: wörtlich „Erwachter“ ist ein Ehrentitel, der sich auf ein Erlebnis bezieht, das als Bodhi („Erwachen“) bezeichnet wird. Gemeint ist damit nach der buddhistischen Lehre eine fundamentale und befreiende Einsicht in die Grundtatsachen allen Lebens, aus der sich die Überwindung des leidhaften Daseins ergibt.

*Budda Shakyamuni (Ehrentitel des Siddharta Gautama): Sanskrit, „der Weise aus dem Volk der Shakya“

*Maitreya: gilt im Buddhismus als der Buddha der Zukunft und der große kommende Weltlehrer. Die Darstellungen zeigen Maitreya manchmal stehend, meist aber sitzend. Dabei berühren seine Füße, im Unterschied zu anderen Buddha- oder *Bodhisattva-Darstellungen, den Boden, was symbolisieren soll, dass er seinen Platz noch nicht vollständig eingenommen hat.

*Bodhisattva: Bedeutet „Erleuchtungswesen“. Im Mahayana-Buddhismus werden Bodhisattvas als nach höchster Erkenntnis strebende Wesen angesehen, die auf dem Wege der „Tugendvollkommenheit“ die „Buddhaschaft“ anstreben bzw. in sich selbst realisieren, um sie zum Heil aller lebenden Wesen einzusetzen.

*Avalokiteshvara: ist im Mahayana-Buddhismus der Bodhisattva des universellen Mitgefühls. Chenrezig (tibetisch) gilt als Schutzpatron des Landes Tibet. Die weibliche Form in China ist Guanyin, in Japan Kannon und in Vietnam Quan Âm.

*Tara oder Grüne Tara: (wörtlich: „grüne Befreierin“) ist ein weiblicher, friedvoller Buddha und Bodhisattva des tibetischen Buddhismus. Die ‚Grüne Tara’ ist die Hauptform im Mandala der 21 Taras, die jeweils verschiedene Facetten ihrer Buddha-Aktivität ausdrücken.  

 

 *Buddhistische Praxis:
Der Buddhismus ist eine Lehrtradition und Religion, die ihren Ursprung in Indien hat. Sie ist je nach Quelle mit weltweit etwa 230 bis 500 Millionen Gläubigen (nach Christentum, Islam und Hinduismus) die viertgrößte Religion der Erde. Der Buddhismus ist hauptsächlich in Süd-, Südost- und Ostasien verbreitet. Etwa ein Viertel aller Buddhisten lebt in China, im Westen ist die Verbreitung seit 1990 stark angestiegen. Der Buddhismus wird auch gerne als Philosophie gesehen, frei von Religiösem. Als Teilaspekt mag das auch passen.

Die Buddhisten berufen sich auf die Lehren des Siddhartha Gautama, der in Nordindien lebte, nach den heute in der Forschung vorherrschenden Datierungsansätzen im 5. und möglicherweise noch im frühen 4. Jahrhundert v. Chr. Er wird als „historischer Buddha“ bezeichnet, um ihn von mythischen Buddha-Gestalten zu unterscheiden, die nicht historisch bezeugt sind. Die buddhistische Praxis beruft sich nach dem Vorbild des historischen Buddha durch Befolgung seiner Lehren zur Erlangung der Befreiung vom ständigen Leiden, dies ist das Ziel der buddhistischen Praxis. Dabei wird von den beiden Extremen Askese und Hedonismus, aber auch generell von Radikalismus abgeraten, vielmehr soll ein ‚Mittlerer Weg’ eingeschlagen werden.

Basis der buddhistischen Praxis sind die ‚Vier Edlen Wahrheiten’:

1. Die Wahrheit über Leiden.
2. Die wahren Ursprünge des Leidens.
3. Wie die wahre Beendigung von Leiden erreicht werden kann.
4. Der wahre Pfad, der zu dieser Beendigung führt.

Eine weitere Basis ist Zuflucht nehmen zu Buddha, Dharma (Lehre) und Sangha (Gemeinschaft) zum Schutz und Ermunterung für ein tugendhaftes Leben.

Des weiteren hat jede buddhistische Tradition ihre speziellen Studien, Meditationen und Gebete, die von den Adepten ausgeführt werden, diese können sehr individuell sein.

 

Tui Shou im Taijiquan
Tui Shou im Taijiquan

*Tai Chi Chuan (Taijiquan): Oberbegriff ‚Innere Kampfkünste’, auch bekannt als ‚Schattenboxen’ und wird im Westen auch gerne ‚Meditation in Bewegung’ genannt. Tai Chi Chuan gehört zu den zahlreichen Gongfu-(Kung Fu) Arten in China. Tai Chi bedeutet ‚das Höchste’ und Chuan bedeutet ‚Faust’.

Qigong meditativ
Qigong meditativ

*Qi Gong (Qigong):
ist eine chinesische Methode zur Pflege der Lebensenergie.
Qigong wird zur Vorbeugung (präventiv) und Behandlung bei Krankheit angewandt sowie zur geistigen Schulung (Spirituell/Konzentration).
Qi bedeutet ‚Energie’, in diesem Zusammen-hang ‚Lebensenergie’,
Gong bedeutet ‚Arbeit’ zusammen also ‚Arbeiten mit der Lebensenergie/Lebenspflege’.

Buddha-Statuen heute
Heute sind Darstellungen des Buddha
nicht nur im religiösen Leben fast aller buddhistischen Schulen und Formen der Volksreligiosität fest integriert. Sie erfreuen sich darüber hinaus auch großer Beliebtheit etwa als Dekoration für Wohnzimmer oder auch Gärten begüterter Menschen weltweit, die sich etwas spirituellen Chic zulegen und ihre Weltoffenheit zeigen wollen.

Buddha-Köpfe
In letzter Zeit werden immer häufiger Köpfe von Buddha-Statuen in trendigen Einrichtungs-Häusern oder im Versand angeboten. Dies mag den gutgläubigen Betrachter zu der Annahme verleiten, Buddha-Köpfe seien eine eigene Darstellungsform. Die Köpfe wurden jedoch ursprünglich nicht als solche hergestellt, sondern sind immer Teil einer vollständigen Statue. Sie sind entweder im Laufe der Jahrhunderte durch den Einfluss von Wind und Wetter vom Rumpf abgefallen, oder sie wurden mutwillig entfernt. Heute werden Köpfe industriell gefertigt, um die weltweit wachsende Nachfrage nach leicht zu transportierenden Dekorationsgegenständen zu befriedigen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Marie-Claire Beckx (Montag, 27 August 2012 13:27)

    Dieser Beitrag ist sehr klar und übersichtlich. Spirituelle, geistige und körperliche Aspekte des Buddhismus sowie der Kampfkünste Tai Chi und Qi Gong sind sehr verständlich dargestellt. Ich wünsche, dass der Buddha im Garten der Wu Wei Tai Chi Schule den SchülerInnen und LehrerInnen beim Üben von Tai Chi und Qi Gong gleichermassen inspiriert und sie zur Meditation bringt.

  • #2

    Ted Belfield (Mittwoch, 01 Februar 2017 16:51)


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